Missbrauch der Demokratie
In einem Artikel im Tagesspiegel vom 10. Oktober 2019„Wer kontrolliert die Kontrolleure“ kritisiert Prof. Hans Herbert von Arnim, dass viele Landesparlamente zu groß und zu teuer sind und dass das Berliner Abgeordnetenhaus es besonders dreist treibe. Seit der Wahl von 2016 besteht das Berliner Abgeordnetenhaus statt aus 130, wie im Landeswahlgesetz vorgesehen, aus 160 Mitgliedern. Statt als Grund für liegen gebliebene Arbeit die Übergröße des Hauses zu sehen, welche seine Funktions- und Arbeitsfähigkeit mindert, statt also das Wahlgesetz zu ändern und das Abgeordnetenhaus zu verkleinern, wurde durch Diätenerhöhungen finanziell gewaltig draufgesattelt und bei den im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien kann man keine Bemühungen sehen, diesen für sie so vorteilhaften Zustand zu ändern. Dieser Missstand muss im Interesse der Demokratie abgeschafft werden. Das Wahlsystem, das zu Überhangmandaten führt, muss so geändert werden, dass keine Überhangmandate entstehen. Ein Mehrheitswahlsystem beispielsweise mit direkt in Wahlkreisen gewählten Abgeordneten schließt Überhangmandate aus. Für die Piratenpartei Berlin wäre es eine lohnende Aufgabe, sich für eine Änderung des bestehenden Missstandes einzusetzen.